Büroalltag im Sommer – n°1
Büroalltag? Kenn ich nicht!
Jetzt muss man aber auch dazu sagen, dass Alltag doch auch immer etwas Auslegungssache ist. Oder nicht? Bei Wikipedia ist für Alltag folgende Definition zu finden: „Unter Alltag versteht man gewohnheitsmäßige Abläufe bei zivilisierten Menschen im Tages- und Wochenzyklus“. Da haben wir es doch schon. Tages- und Wochenzyklus. Da fall ich schon mal raus. Mein Arbeitsplatz hat definitiv einen Jahreszyklus oder besser gesagt einen 4 Jahreszeiten Zyklus. Das trifft es ziemlich genau. Ich lass euch gern ein bisschen hinter die Kulissen blicken. Also dann mal los.
Frühling, Sommer, Herbst und Winter lassen wir mal so stehen, das passt eigentlich ganz gut. Für den besseren Einblick starte ich am Besten am Ende der Saison mit dem Frühling.
Noch sechs Mal Schnitzel
Für die meisten Mitarbeiter geht es in der Zeit ab Anfang März zumindest kopfmäßig schon ums Ende. Die letzten Wochen werden übrigens in Schnitzel gezählt – wir sagen dann nicht: Hey, noch 6 Wochen bis zum Saisonende, sondern: Wahnsinn noch 6xSchnitzel und dann ist es schon wieder vorbei. Für mich zählt hier aber eher das Motto: Nach der Saison ist vor der Saison und die letzten 6 Wochen im Hotel und die ersten 6 Wochen nachdem wir zugesperrt haben, ist für mich eine sehr produktive Zeit, was die Arbeit hinter den Kulissen angeht. Im Hotel passiert nicht mehr so viel: die Mitarbeiter kennen sich aus, die meisten Events sind abgeschlossen, es wird kaum noch was umgestellt im Ablauf, also sagen wir mal so: Alles läuft und wir lassen es laufen. Somit bleibt mir aber Zeit um die nächsten Schritte zu planen. Zudem müssen die letzten Tage der Mitarbeiter geplant werden, Arbeitszeugnisse werden geschrieben und vorbereitet, unsere Saison-Abschluss-Veranstaltung wird geplant und wir werden noch einmal kreativ, wenn es darum geht die Trinkgeldkasse die am Ende aufgeteilt wird für jeden hübsch zu verpacken.
Kreativität ist kein Hobby
Neben vielen kleinen Dingen, gibt es auch noch die großen Fragen und Aufgaben. Da hätten wir einerseits die jährliche Baustelle, was wird gemacht, welche Handwerker brauchen wir, brauchen wir den Architekten und den Statiker zwecks Bauanzeige bei der Gemeinde, wann fängt Miro wieder an…. Fragen über Fragen! Neben der Baustelle wird fleißig an den benötigen Drucksachen gearbeitet. Das neue Hochgefühl wird bis zum Saisonende komplett aktualisiert, sprich neue Bilder, neue Texte, neue Layouts, etc. und dann an die Grafik weiter gegeben. Man glaubt es nicht, aber vom ersten Handgriff bis zum fertigen Exemplar in meiner Hand vergehen sage und schreibe 14 bis 16 Wochen…und das nicht weil wir so langsam arbeiten. Wir sind da eben sehr penibel und es braucht meist 6-7 Korrekturabzüge bis dann auch alles so ist wie wir uns das vorgestellt haben. Hinzu kommt das unsere Grafikagentur im Juni 2 Wochen Pause macht und die Druckerei in den Sommermonaten ziemlichen Hochbetrieb hat.
Meet & Greet
Das dritte große Thema, das mich bzw. uns schon im Frühling beschäftigt, ist die Mitarbeitersuche. Wie und wo finden wir Mitarbeiter. Eine Annonce im Frühling für tausende von Euro in einer Gastro-Zeitung zu schalten, bringt leider gar nichts mehr. Da ist man ein Betrieb von vielen und 2 Stunden nach Onlinegang abgerutscht auf Platz 59. Das lockt keinen hinter der Ofenbank hervor. Es nützt nichts, da heißt es Köpfchen anstrengen und kreativ werden. 2019 haben wir es mit einem Meet&Greet in Berlin versucht – Seminarraum angemietet, Onlineanzeige geschaltet und alle die Interesse an dem Abenteuer „auf Saison gehen“ haben, zum Infotag eingeladen. Zudem waren wir auf Sylt und haben dort einige Vorstellungsgespräche geführt. So kommt nun also eben doch der Berg zum Propheten ☺
Fortsetzung folgt – nach Frühling kommt Sommer!