Enzianschnaps
Ein Wunder der Natur
Ein toller Skitag auf den perfekt präparierten Pisten im hinteren Ötztal, ein reichhaltiges 4- Gang- Wahlmenü mit Salatbuffet hier bei uns im Hotel Alpenfriede. Und zum Abschluss noch den gelungenen Tag an der Bar ausklingen lassen. Der Bauch ist mehr als gefüllt. Da muss was zur Verdauung her. Und was passt da besser als der Enzian Schnaps?! Eine aus dem Alpenraum stammende Spirituose. Genau das richtige. Und bei uns in Tirol sogar ein registriertes traditionelles Lebensmittel. Der Enzianschnaps ist aber nicht nur verdauungsfördernd, sondern gleichzeitig auch ein allgemeines Stärkungsmittel, keimtötend und gilt daneben in der Volksmedizin unter anderem als fiebersenkend und ist wirksam gegen Wurmbefall bei Mensch und Tier. Quasi ein Wundermittel nach Omas Hausrezept.
Und so wird´s gemacht
Hergestellt wurde der Enzian Schnaps bereits im Hochmittelalter. Nachweislich im klösterlichen, als auch im bäuerlichen Bereich. Aber wie genau wird er hergestellt? Der Schnaps ist ein Wurzelbrand. Die Wurzeln werden gehackt und aus der Maische daraus wird der Schnaps destilliert. Der Mindestalkoholgehalt beträgt 37,5 Volumenprozent. Um einen Liter zu erzeugen benötigt man etwa 60 bis 70 Wurzelstöcke. In der Regel wird der gelbe Enzian verwendet, da er wesentlich größer und daher ergiebiger ist, als die anderen Enzian Sorten wie z.B. Purpur- Enzian, Ostalpen- Enzian oder auch der Tüpfel Enzian. Diese werden nur in kleinen Mengen zum Brennen verwendet. Alle zur Brennerei geeigneten Enzian- Arten sind streng geschützt. Früher wurden die Standorte sogar meist geheim gehalten.
Der Enzianschnaps und seine Geschichte
Zwischen 1650 und 1800 erlebte die Brennerei seine Hochblüte. Da Enziane jedoch bis zu acht Jahre brauchen, bis die erste Blüte kommt, wurde dies zu einer ernsten Bedrohung. Somit wurde eine Zeit lang das Stechen und Schnapsherstellen verboten. Dadurch kam es um 1747 zu grassierender Schwarzbrennerei also wurde das Brennen durch Abgaben geregelt. Seit den 1960ern greifen zunehmend auch die jeweiligen Naturschutzgesetze, die die Enziane als Leit- und Symbolpflanzen der Alpen unter besonderen Schutz stellten. Eine mittelständische Brennerei produziert durch die aufwändige Ernte in der Regel nur 100 bis 300 Liter pro Jahr. Deshalb liegt der Enzianschnaps preislich deutlich über dem Obstbrand. Wer Ihn noch nicht probiert hat, sollte das auf jeden Fall auf die to-do Liste für den nächsten Urlaub im Alpenfriede setzten.