Die Frische vom Land
Natürlich würden wir gerne aber können nicht immer. Lebensmittel nur aus unserer Region zu verarbeiten, wäre ein schöner Vorsatz, aber die Ansprüche unserer Gäste an uns und der Ehrgeiz unserer Köche an sich selbst sind einfach zu hoch um diesem Motto noch gerecht werden zu können. Also bleibt es bei der Tirol Milch im Kühlhaus und der kleinen Gemüseauswahl vom Biobauern der zumindest einen Teil unseres Salatbuffets abdeckt. Natürlich arbeiten wir ausschließlich mit heimischen Lieferanten zusammen, aber auch hier kommt das Rind oder das Lamm schon mal aus Neuseeland oder Argentinien. Mich wundert das aber auch nicht, so viele Weideflächen wie benötigt, könnte es in Tirol oder auch Österreich gar nicht geben.
Ab Hof Verkauf braucht kein Biosiegel
Aber privat ist das natürlich etwas anderes. Es gibt in Tirol sehr viele Bauernhöfe die selbst ab Hof verkaufen oder sich zu kleinen Gemeinschafts-Verkaufs-Stellen zusammenschließen – gerade beim Fleisch sieht man das sehr oft bei uns, dass mehrere Bauern ihre Produkte in einem Geschäft, natürlich saisonal abhängig zum Kauf bieten. Bei den ganzen EU-Auflagen für einen einzelnen Bauern auch kaum noch leistbar bzw. umsetzbar.
Selbstgemacht ist das beste Bio
Ja vielleicht gibt der nächste Urlaub bei uns im Alpenfriede Anlass dazu, das ein oder andere besondere, kulinarische Souvenir mit nach Hause zu nehmen. Wir haben uns mal eine kleine, mögliche Einkaufsliste überlegt. Zumindest möchten wir an dieser Stelle die Möglichkeiten aufzählen die einem geboten werden. Ich meine, das Joghurt aus dem Plastikbecher mit bunter Aufmachung aus dem Supermarktregal kennt ja eh jeder – aber stellt euch doch mal ein nettes, übersichtliches Kühlregal vor. In der untersten Reihe, ein auf den ersten Blick etwas unförmig, wirkende kleine Käselaiber, aber dann nimmt man es in die Hand und riecht daran. Mhm. In der zweiten Reihe mein persönliches Highlight. Joghurt. In braunen Mehrweggläsern – Ich fühl mich sofort an meine früheste Kindheit erinnert, als wir in der Volksschule unsere Jause von der Tirol Milch geliefert bekommen haben. Wir konnten wählen zwischen Natur-, Vanille- oder Schokomilch. Diese war auch in so braune Mehrweggläser abgefüllt und in den Deckel konnte man einen Strohhalm stecken – Und dann schmecken diese Joghurts auch noch so anders. Ich bin zu Hause schon lange auf Naturjoghurt umgestiegen und die Früchte rühr ich je nach Lust und Laune und Angebot eben selbst dazu. Man kann das nicht mit einem Industriejoghurt vergleichen. Bitte unbedingt probieren. Aber noch nicht genug – kauft euch ein Stück Bauernbutter. Ihr werdet nichts anderes mehr essen als ein gutes Stück Brot mit Butter. Natürlich auch schade für den super schmackhaften Bauernkäse. Ich war ja auch zuerst etwas naiv und gleichgültig diesem Butterthema gegenüber – aber ich bin dann doch noch ein wenig „das Mädchen vom Lande“ und meine Oma hat mir das mit der Butter so schmackhaft gemacht. Da hat Sie mir doch erklärt, ich brauch für sagen wir mal „halb“ selbst gemachte Butter nur einen halben Liter Sahne. Die soll ich schlagen und schlagen und am Ende bleibt Molke und Butter. Natürlich schafft das kein normaler Handmixer, da braucht man schon eine gute Rührmaschine. Aber dieser Geschmack ist so anders. Man nimmt die Butter aus dem Molkebad und drückt Sie in eine schöne, mit Alpenblumen verzierte, hölzerne Butterform und schlägt Sie dann in Butterpapier ein und ab in den Kühlschrank. Fertig. Allein schon der Anblick im Kühlschrank macht mir Freude.
Wo kauft man ein im Ötztal
Aber jetzt bin ich doch etwas vom Thema abgekommen. Das schöne Kühlregal steht im Bauernladen in Längenfeld. Der liegt ja sowieso immer auf dem Weg ins oder vom Alpenfriede. Direkt an der Hauptstraße, neben der Polizeistation (Ortsmitte, vor oder nach der Brücke am kleinen Feuerwehrhaus) Hier kann man freitags von 09:00 bis 11:00 und 15:00 bis 18:00 einkaufen was das Herz begehrt. Das Angebot reicht von Honigprodukten, Wurst- und Käsespezialitäten, Ölen, Essige, Brot, Liköre, Schnäpse, Joghurt, Aufstriche und sogar Räucherfischprodukte. Kräuterkissen, Mehle, hausgemachte Nudeln, ja sogar Socken und Teppiche. Also für jeden was dabei.
Für alle diejenigen die das Thema interessiert, bleibt dran, ich werde euch beim nächsten Mal mehr über die heimischen Produkte und die Landwirtschaft im Ötztal erzählen.