Ignaz – der Mann im Alpenfriede
Die Geschichte unserer eigenen kleinen „Legende“
Wir haben gesucht, geforscht, überlegt, bei anderen hinter die Kulisse geblickt, nachgedacht, gesammelt, sind in uns gegangen, haben gegrübelt, reflektiert, uns den Kopf zerbrochen, über Rohfassungen gebrütet, abgewägt, in Betracht gezogen, abgelehnt, Überlegungen angestellt, kurzzeitig aufgegeben …
… Und dann schlägt Herr Lengler ein Familienalbum aus den frühen 40ern auf und lächelt übers ganze Gesicht. „Ich habs!“ Kaum zu glauben! Wir haben es gefunden – unser Logo. Nichts hätte besser zur Philosophie des Hauses gepasst, als diese Aufnahme von Ignaz hoch über dem Giggijoch, ganz lässig mit Basecap auf dem Kopf und Ski in der Hand. Der Blick schweift über die Gipfel der unzähligen 3000er des hinteren Ötztals. Einfach eine Hammeraufnahme.
Aber wer ist Ignaz?
Also in 3 Sätzen läßt sich das nicht erklären, aber wir haben ja Zeit. Ignaz ist der Halbbruder vom Seniorchef Gustl. Geboren 1925 und somit fast 14 Jahre älter als Gustl. Seine Geschichte hat eigentlich keinen so guten Anfang, immerhin war er ein uneheliches Kind, in einer Zeit, in der Anstand, Kirche und familiäres Ansehen sehr wichtig waren. Aber er hatte Glück, seine Mutter Maria war eine für die damalige Zeit emanzipierte und sehr entschlossene, junge Frau und seine Großeltern Josephine und Ignaz waren keineswegs vom alten Schlag und unterstützten die kleine Familie wo sie nur konnten. Maria ging nach der Geburt von Iganz nach Hochsölden um als Köchin zu arbeiten und somit auch den finanziellen Grundstein für den Alpenfriede zu legen. Ignaz sah seine Mutter fast nur im Sommer, wenn er die warmen Monate mit seinen Großeltern hier oben auf der Alm verbrachte.
Als junger sportlicher und auch noch gutaussehender Mann, war für Ihn schnell die Karrierelaufbahn als Skilehrer und Bergführer eingeleitet. Er konnte gut mit Menschen und hatte viel Spaß an seiner Arbeit. Unter seinen Schülern und Schützlingen auch viele junge, hübsche Mädchen. Aber Ignaz war nie als Saisonbock in Verruf geraten – eben ein anständiger Kerl. Mittags brav zur Mama ins Alpenfriede Mittag essen und weiter geht’s. Verliebt hat sich Ignaz in eine Einheimische und schnell eine Familie gegründet. Das in den 40er Jahren von Maria erbaute Haus Maria, ist 1968 in seinen Besitz übergegangen. Somit war ein zu Hause für die Familie und gleichzeitig ein zweites Standbein schnell gesichert.
Aber nachdem Ignaz in seiner Kindheit schon so viel Zeit in Sölden verbracht hat, hat es ihn dann doch wieder ins Tal gezogen. Seine Großeltern haben ihm ein Grünstück vermacht und Ignaz hat zusammen mit seiner Frau ein Haus gebaut. Natürlich mit ein paar Fremdenzimmer. ……. Und Ignaz haben 4 Kinder, seine Tochter Mechthild, hatte das Haus Maria übernommen und es mittlerweile auch schon wieder an ihre Tochter Simone weitergegeben.
Im März 2012 ist Ignaz kurz vor seinem 87. Geburtstag im Altersheim in Sölden, nach dem er schon Jahre zuvor an Alzheimer erkrankt war, verstorben. Seine späte Karriere als Mann von Welt und Logo vom Hotel Alpenfriede hat er leider nicht mehr wahr genommen. Aber wen würde diese „Ehre“ nicht freuen.