Von Schnee und grünen Almwiesen
Schwarz/Weiss oder doch eher Grün/Weiss
So verschieden meine beiden Welten auch sind, ich möchte keine missen und könnte mich erst recht nicht entscheiden die welche mir lieber ist. Der Winter in Hochsölden ist einfach Winter wie er im Bilderbuch steht. Nix da mit Nebel, Schlechtwetter, depressiver Stimmung, Landschaft grau in grau oder ähnlichem. Wir da oben erfreuen uns an schönem Wetter, viel Sonne, Nebelgrenzen weit unter uns und wenn es früh dunkel wird, freuen wir uns, dass unsere ganzen Kerzen und Teelichter im Hotel so gut zur Geltung kommen. Stimmungsvolle Dämmerung eben.
Ach wie schön die Blumen blühen
Ganz anders im Sommer. Da verbring ich die meiste Zeit zu Hause, das ca. 50 Kilometer von Hochsölden entfernt liegt und kann mir überhaupt nicht vorstellen mehrere Monate da oben zu bleiben. Irgendwie einsam, langweilig und trostlos. Aber wundert ja auch Keinen. Es ist halt nichts los. Obwohl landschaftlich Hochsölden im Hochsommer echt was an sich hat. Das Thermometer im Tal schon lange im roten Bereich, die Luft stickig, die Schwimmbäder überfüllt und hier oben selige Ruhe. Gute, frische Luft und super angenehme Temperaturen. Ja, die Lage auf über 2000 Meter ist auch im Sommer ein Argument für unser kleines Örtchen. Das Bächlein vorm Haus rinnt schön vor sich hin, die Kühe grasen die Wiesen ab und der Himmel präsentiert sich in seinem schönsten Blau. Ein kleiner Spaziergang, ein paar Bergkräuter Düfte in der Nase, eine kurze Erfrischung im klaren Bach und dann ein Eisbecher im Sonnblick. Ja wirklich, ich erzähl euch hier keine Märchen, aber ich versteh wenn es schwer zu glauben ist. Wo doch die meisten Hochsölden oder sogar besser gesagt das ganze Ötztal nur im Winter kennen. Alles weiß bedeckt, Schnee soweit das Auge reicht, große Eiszapfen die vom Dach beim Sonnblick hängen – winterliche Verhältnisse halt. Und dann erzähl ich euch hier was von Wiesen und Bächlein.
2 Welten
Aber so ist es – auch für uns 2 völlig verschiedene Welten. Immerhin ziehen wir im Sommer in Hochsölden weder Anzug noch Kleid, oder Blazer an. Wir tragen kurze Berghosen, T-Shirt, Kapuzenpullover – denn im Hotel ist es fast immer zu kühl – dazu passend Bergschuhe. Die sind auf der Baustelle auch dringend notwendig. Über Bauschutt Berge und Löcher im Boden hüpft man nicht in Flip Flops J Aber das wars dann auch. Die Baustellenvisite ist abgeschlossen, eventuell haben wir noch einen Tag dazu gehängt und in Hochsölden übernachtet. Ist auch ganz merkwürdig die ersten Male wieder, in einem so großen Haus, mit so vielen leeren Betten zu schlafen. Dann geht’s aber schon wieder ab nach Hause. Mein Sommerprogramm wartet. Viel Familie, viel Gartenarbeit, viele Grillabende planen. Absolutes Schwarz/Weiß Programm für mich. Aber schön so.
Es lebe die moderne Welt
Ich bin aber auch immer mit meinem Alpenfriede verbunden – Dank moderner Technik und Fernwartung. Immerhin arbeiten wir im Sommer darauf hin erfolgreich und gut vorbereitet in die neue Wintersaison zu starten und den Erfolg des ganzen Winter möchten wir im Sommer wieder ins Hotel rein stecken. Schließlich soll sich das Rädchen ja weiter und weiter drehen.
In diesem Sinn wünsch ich euch allen noch einen schönen Tag, egal ob auf Arbeit, aufm Berg oder einfach nur zu Hause.