Von wegen Buchstabensalat
Wir sprechen doch die gleiche Sprache?
Ja so kanns gehen, von wegen wir in Österreich und die anderen in Deutschland sprechen alle deutsch. Ganz so einfach ist das nämlich nicht. Jedes Jahr am Saisonbeginn wird’s lustig. Immerhin haben wir ja die Wahl ob wir die notwendige Sprach/Wort/Dialektaufklärung gleich machen oder uns ein paar Tage Zeit bei der Aufklärung des Buchstabensalats lassen.
Da reden wir im Wochen- Ablaufplan davon, dass wir montags bei der Jause frische Palatschinken am Buffet machen und die Neue schaut uns an wie ein großes Fragezeichen. Sie ist mutig und fragt, was das denn sei. Endlich springt dann Jutta ein und hilft aus: „Mädchen, das sind Plinsen!“ Jetzt schauen wir komisch – Plinsen!? … noch nie gehört. Und damit nicht genug. Da versucht man dann nach anfänglichen kleinen Lacheinlagen und Missverständnissen den Unterschied von Boulette, Frikadelle und dem heimischen faschierten Laibchen allen klar zu machen. Egal ob im Brötchen oder der Schrippe, mit „dem“ Bautzner Senf“ oder einfach nur Senf. Wir reden über Kaiserschmarrn – gehen noch genauer auf die unterschiedlichen Gemüsebezeichnungen wie Karfiol und Blumenkohl, Kohlsprossen und Rosenkohl ein. Zeigen die nicht existierenden Unterschiede zwischen Sahne und Obers und Quark und Topfen auf und dann kommt die Faschingszeit. Die Anweisung ganz klar: Bitte die Faschingskrapfen mit auf die Jause (zu deutsch: Nachmittagsimbiss) stellen. Ja wer soll denn auch wissen, dass wenn unsere Frittaten mit „geschnitten Pfannkuchen“ übersetzt werden – jetzt plötzlich ein unschuldiger Krapfen generell in bestimmten Gegenden als Pfannkuchen bezeichnet wird. Und da reden wir noch gar nicht von den Berlinern. Man kann eben nicht alles wissen. Aber nicht so schlimm, die übrig gebliebenen Krapfen mit Marillen Marmelade oder vielleicht doch besser gesagt mit Aprikosen Konfitüre gefüllt, schmecken den Mitarbeitern auch. Egal woher Sie kommen und welche Sprache sie sprechen.