Als Hannibal über die Alpen kam…
Die Vorfreude steigt
Nur noch wenige Tage dann ist es wieder soweit. Das Warten hat sich gelohnt- Hannibal, die größte zeitgenössische Performance der Welt wird erneut aufgeführt. Alle zwei Jahre kann man sich dieses Spektakel in Sölden, direkt am Rettenbachferner, ansehen. Auf über 3.000 Metern inmitten der Ötztaler Berge. Es ist die Geschichte des Kriegsherrn aus der Antike, der 216 v. Chr. mit seinem Tross aus 60.000 Kriegern, tausenden Pferden und 37 Elefanten in nur zehn Tagen den Alpenhauptkamm überquerte. Mit dabei: Hubschrauber, die historischen Flieger der Flying Bulls, Skidoos, Skilehrer als Hannibals Söldner, Pistenbullys die sich in Elefanten verwandeln, Tänzer und Paragleiter und B.A.S.E. Jumper des Red Bull Skydiving Teams. Insgesamt sind rund 500 Leute vor und hinter der Bühne involviert.
Aber wie kam Sölden zu Hannibal?
Das liegt schon eine ganze Weile zurück. Im Jahr 1997 war Ernst Lorenzi, der Initiator und Organisator von Hannibal, Pressechef beim Skiweltcup. An einem Abend war Lorenz noch oben am Gletscher, als alle anderen schon im Tal waren. Komplett alleine, der Vollmond schien, die Berge waren rot. Er war fasziniert von dieser spektakulären Kulisse und dieser Stimmung. Ernst Lorenzi dachte sich, dass keiner diese unvergleichlichen Momente mitbekommt, weil jeder immer nur auf seine Skispitzen schaut. Also hat er Didi Mateschitz, dem österreichischen Unternehmer und Teilhaber an der Red Bull GmbH, vorgeschlagen, die Geschichte von Ötzi am Gletscher zu inszenieren. Drei Jahre haben sie daran gearbeitet, aber am Ende ist nichts daraus geworden.
Doch dann führte eins zum anderen
Schließlich wurde Ernst Lorenzi von Didi Mateschitz auf einem Event dem Regisseur Hubert Lepka vorgestellt. Lorenzi zögerte in diesem Moment natürlich nicht lange und erzählte dem Regisseur von seiner Idee und davon, dass Pistenbullys dabei sein könnten, weil diese doch aussähen wie Stiere oder Elefanten. Hubert Lepka hat sich die Kulisse in Sölden angeschaut, hat Hannibal vorgeschlagen und in einer Stunde war alles erledigt. Sowohl den Bergbahnen Sölden als auch dem Tourismusverband hat die Idee gefallen und im November 2000 bekamen die beiden das „GO“. Schon im April 2001 fand die erste Aufführung statt. Das Schöne ist: Es sollte eigentlich nur einmal gespielt werden – und jetzt ist das Gletscherschauspiel quasi nicht mehr aus den Alpen wegzudenken.