Ein Iglu bauen
Aber wie?
Wer von Euch wollte nicht schon einmal im Winterurlaub ein Iglu bauen? Aber wie oft ist man einfach nicht dazu gekommen? Wusste nicht wie? Zu wenig Schnee? Zu schlechter Schnee? Zu weicher Schnee? Keine Motivation, da das Know-How fehlte? Die Kinder immer daran gehindert haben? Oder es ein Obstler bei der letzten Abfahrt zu viel war? Also, um ein Iglu zu bauen, braucht man viel Zeit und Geduld, aber vor allem den richtigen Schnee. Und wann hat man schon innerhalb von einer Urlaubswoche in den Bergen das Glück perfekte Bedingungen nicht nur zum Ski fahren, sondern auch zum Iglu bauen zu haben?
Wir in Hochsölden haben uns der großen Aufgabe gestellt und haben versucht ein Iglu zu bauen, einfach aus Spaß an der Freude und weil es letzten Winterurlaub schon einmal geklappt hat. Es war spannend, aber ein Großteil hatten wir geschafft. Kommen wir aber zu den interessanten Details, wie das nächste Iglu optimal wird, ohne dass uns gleich wieder der Schnee auf den Kopf fällt.
Wie baue ich ein Iglu? Eine hervorragende Frage!
Kurz noch einige Einblicke in das Leben des Iglus. Das Iglu ist simpel gesagt ein Haus aus Schnee, in dem früher viele Jahre die Inuit gewohnt und Unterschlupf gesucht haben. Seit den 50er Jahren dient solch ein Iglu mehr und mehr als eine Art Schutzhütte, denn die Jagd und schlechtes Wetter bis hin zu Stürmen sind noch immer an der Tagesordnung, die vor allem in Gegenden des Nordpols oder Antarktis noch vorkommen. In gewissen Regionen der Arktis steht das Iglu bauen noch auf dem Stundenplan der Schüler, damit diese im Ernstfall vorbereitet sind. Aber auch die Tourismusindustrie hat allmählich das Iglu für sich entdeckt. Denn in Regionen wie Schweden wird immer öfter ein Schnee- bzw. Eishotel für Neugierige und Besucher zum Übernachten erbaut.
Kommen wir aber nun zum wirklich wichtigen Teil. Der Bau eines eigenen Iglus. Wie? Grundlegend können wir einmal festlegen, dass das Gelände entscheidend ist, allerdings auch nur für solche Iglus, die sich in kälteren Gefilden befinden und das Iglu als Unterkunft und Zufluchtsort gilt. Wer es dennoch wissen möchte, ein Hang mit leichter Neigung bietet optimale Voraussetzungen für ein gut gebautes Iglu. Die Technik. Auch hier scheiden sich die Gemüter, denn es gibt verschiedene technische Herangehensweisen, wie ein Iglu zu bauen ist.
Ziegel auf Ziegel
So. Ein Iglu kann spiralförmig gebaut werden. Hierbei werden der Reihe nach Ziegel aus Schnee in Form einer Spiral aufsteigend aneinander gelegt. Immer im Kreis. Solch eine Technik des Iglubaus ist mit geringem Aufwand möglich und wird dann gewählt, wenn rasch Schutz gesucht wird. Eine weitere Variante ist der große Haufen Schnee. Bei dieser Technik wird erst einmal Schnee geschaufelt und zwar solange bis wir einen großen Berg oder Hügel voller Schnee haben. Unter Kindern ist dies eine oft gewählte Variante, denn jetzt geht es ans Buddeln. Das Iglu aushöhlen. Mit dem Eingang beginnen und sich bis in den Innenraum vorkämpfen. Ohne wenn und aber. Spezialisten tricksen hierbei sogar. Denn sie blasen erst einen riesigen Ballon auf, schütten anschließend jede Menge Schnee drauf und entfernen dann den Luftballon wieder. Frech, aber auch eine Möglichkeit von vielen. Eine dritte und weitere Option ist das Schneiden von Blöcken. Der fluffige leichte Schnee an der Oberfläche ist hierfür meist nicht gut geeignet, aber der darunter. Im besten Fall verfügen wir über eine Schneesäge und schneiden uns Blöcke aus Schnee zurecht, die wir stückchenweise aufeinander legen und hoffen, dass daraus eines Tages ein Iglu wird. Wer allerdings über solch ein Werkzeug nicht verfügt, der nimmt einfach einen Eimer aus der Putzkammer oder ein ähnliches Gefäß und presst Schnee. Wichtig hierbei ist, dass die Blöcke nach und nach immer schräger aufeinander gelegt werden müssen, da wir sonst bei einem großen Schutzwall enden und nicht bei einem runden Iglu. Bei allen Techniken aber ist es von grundlegender Bedeutung die Wände des Iglus zu glätten und abzudichten!
Das Alpenfriede Iglu
Tja, wir haben uns für die folgende Technik entschieden: Einfach drauf los und schauen was passiert! Und unser Iglu wuchs und wuchs. Bevor wir aber angefangen haben ein Iglu zu bauen, waren wir erst einmal bei uns im Gemüsekeller und schauten uns um. Und wir sind fündig geworden. Viereckige Plastikkörbe in unterschiedlichen Größen. Die Geburtsstunde des Iglus. Wir hatten einen langen Weg vor uns, obwohl die Saison noch lange nicht zu Ende schien, vor allem das Dach war die letzte große Herausforderung, aber mit vereinten Kräften, einer großen Portion Motivation und Spaß dachten wir, dass uns uns auch dies gelingen wird. Und wenn uns dann doch irgendwann das Dach aus Schnee auf den Kopf fällt, tja, dann…sind wir alle Schneemänner oder wir packen uns Taschen und fahren nach Hause! Leider konnten wir unser Iglu nicht vollenden, hatten aber immer einen schönen Ausblick in Richtung Himmel. Die Märzsonne war schon sehr kräftig und wir zu langsam. So sieht es aus. Aber es hat uns allen viel Spaß gemacht und wir werden uns garantiert dieser Aufgabe in der kommenden Saison ein weiteres Mal stellen.