Ein Stück Heimat wird zum Unesco Weltkulturerbe
Die UNESCO erklärt den Ötztaler Dialekt zum immateriellen Kulturerbe für Österreich
Es klingt für die meisten schon fast wie eine eigene Sprache und doch für die Ötztaler ist es ein Stück Heimatgefühl und Heimatverbundenheit. Nicht nur die Touristen und Gäste geben sich meist vergebens Mühe die Einheimischen zu verstehen, schon Tirolern die nicht aus dem Ötztal stammen, bereitet dieses sprachliche Unikat Schwierigkeiten. Immerhin gibt es Überlieferungen aus dem 11. Jahrhundert die erahnen lassen, wie lange diese Sprache schon gesprochen wird. Laut UNESCO stellt die „Ötztaler Mundart das stärkste und am meisten prägende Element der lokalen Identität der Bevölkerung des Ötztales dar und blickt auf eine rund 900-jährige Tradition zurück.“
Was ist das besondere am Ötztaler Dialekt? Warum hat er es auf die Liste der UNESCO geschafft? Ganz einfach: die Ötztaler haben den Antrag eingereicht! Aber viel wichtiger: er gehört zur Identität der Menschen im Ötztal. Die Sprache wird von Generation zu Generation weitergegeben und die Ötztaler sind zu Recht auch Stolz auf Ihre Sprache. Vor allem ist es keine tote Sprache die nur in Büchern nachzulesen ist, nein im Ötztal wird die Sprache gelebt. Egal ob am Arbeitsplatz, in der Schule, auf dem Gemeindeamt, in der Familie oder bei offiziellen Anlässen. Was auch für die UNESCO ein wichtiges Kriterium ist: Lebendige Traditionen sichtbar machen!
Die Bedeutung, dass der Ötztaler Dialekt zum Weltkulturerbe ernannt wurde, liegt für Hans Haid, einem sehr bekannten Ötztaler – Bergbauer, Heimatforscher und Mundartdichter klar auf der Hand. Die Motivation die eigene Sprache zu erhalten und weiter zu gegeben an die nächsten Generationen ist enorm gestiegen. Es ist ein anerkannter Sprachgebrauch und kein Bauernslang. Die Jugend möchte auch im Dialekt reden und ist stolz darauf. Ein selbstbewusstes Auftreten wird gefördert.
Mit den Jungen kommt auch wieder eine Veränderung in die Sprache – einige Ausdrücke und Wörter werden etwas in den Hintergrund geraten und einige neue werden es in den täglichen Sprachgebrauch schaffen.
Die Sprache ist und bleibt somit ein lebendes Gebilde.
Hier noch ein Beispiel für die Ötztaler Sprache- für alle die sie noch nicht kennen: