Unser Kräuterkönig Gustl

Etliche Geschichten von unserem Senior-Chef haben wir schon erzählt. Sein Repertoire an Geschichten und Wissen scheint unerschöpflich zu sein. Geschichten aus seiner Kindheit und Jugend in Hochsölden zählen bereits zu unseren Standardgeschichten. Ich höre Gustl immer wieder gerne zu. Aber Gustl ist nur ein guter Geschichtenerzähler, er ist auch Kräuterkönig. Denn nachdem ich im Sommer Gustl in Mötz bei sich zu Hause besucht habe, hat er mich gleich mit zum Kräuter pflücken genommen. Denn es war Zeit für Johanniskraut zu pflücken, um es dann in Öl einzulegen. Als Stadtkind habe mir das natürlich nicht zwei Mal sagen lassen.

Auf Kräutersuche mit Gustl

Und so saßen wir auch schon im Auto und sind ins Birgele gefahren. Das Birgele ist ein großes Feld mit einem Hügel, von dem man im Winter auch ganz wunderbar mit dem Schlitten herunterfahren kann. Das hat mal die liebe Martina erzählt. Nun jedenfalls hat Gustl mir erstmal zeigen müssen, wie das Johanniskraut aussieht, damit ich nichts Falsches sammele. Das Johanniskraut wächst meistens am Wegesrand oder an trockenen, sonnigen Orten, ist gelb in der Blütezeit und hat relativ kleine Blätter. Wir sind also gemeinsam die Wege entlang gegangen und haben fleißig gelbes Johanniskraut gepflückt. Alles was wir finden konnten. Leide waren wir schon spät dran und haben nicht mehr so viel gefunden, wie wir wollten, aber es hat für ein kleines Fläschchen Johanniskrautöl gereicht. 

Johanniskrautöl selber machen

Ich habe mir das zu Hause bei Gustl dann nochmal genau erklären lassen, wie das gemacht wird. Die Blüten etwas zerkleinern, aber nur ein wenig. Dann werden die Blüten 4-6 Wochen in Pflanzenöl eingelegt und geben in dieser Zeit wertvolle Wirkstoffe ab, die sich zu Öl umwandeln. Vor allem Sonneblum-, Oliven- oder Rapsöl eigen sich sehr gut für das Johanniskrautöl. Das Öl muss jetzt nur noch gefiltert und ein kleines oder auch großes Fläschchen abgefüllt werden. Durch seine vielen Wirkstoffe, ist das Johanniskrautöl ein Naturheilmittel, das bereits seit vielen Jahrhunderten angewendet wird. 

Wofür brauche ich Johanniskrautöl?

Einige Beispiele für die Anwendung von unserem neu gewonnen Öl möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Das Öl eignet sich vor allem gut für Blutergüsse, Entzündungen, Hexenschuss, Narben, Nervosität und depressive Verstimmungen sowie für Prellungen und auch rheumatische Beschwerden. Dies sind wie gesagt nur einige Beipiel. Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren und freue mich schon auf eure Geschichten. Erzählt doch mal, wenn ihr uns das nächste Mal im Alpenfriede besucht. 😉