Ein Schwank von der Alpenfriede Rezeption
Ein Bürotag der ist lustig,…
Wie viele von euch ja bereits wissen, haben wir an der Rezeption hier im Büro 2-3 Tage die Woche tatkräftige Unterstützung von unserem Senior Chef, dem Gustl. Und jede von uns Mädels freut sich immer, wenn der Dienstplan steht, und man zusammen mit dem Gustl die Frühschicht bekommt. Weil langweilig wird’s da garantiert nie. Am besten sind immer die Geschichten von früher, wenn er mal wieder in Redelaune verfällt. Dann legt er los. Mit seinem Ötztaler Dialekt fällt´s nicht immer ganz so einfach jedes Wort zu verstehen. Da kommt schon mal öfter die Frage von uns: Was ist das denn? Oder: Und wie heißt das auf Deutsch? Ja, man kann sich schon gut vorstellen, dass es da manchmal ein paar Kommunikationsschwierigkeiten gibt. Aber der Gustl erklärt ja auch immer direkt was er genau meint und umschreibt es dann für jeden verständlich.
Reservierungen per Telegramm
Da hatte ich wieder das große Los gezogen und durfte mit Gustl zusammenarbeiten. Manchmal, wenn´s ihm einfach zu langweilig im Büro wird, weil das Telefon ruhig ist und die Gäste auf der Piste sind, geht er in sein Zimmer und kommt nach einer Weile wieder. In der Regel mit irgendetwas, dass er dann durch Zufall mal wiedergefunden hat. Dieses Mal war´s ein großer Umschlag. Gefüllt mit alten Hotelprospekten, ein paar Fotos von früher und Postkarten von anno dazumal. Gar nicht lange überlegt schaute ich mir die ganzen Sachen an. Ein Hotelprospekt von der „Pension Alpenfriede“. Ein Datum konnte ich zwar nicht finden, aber „Deutschland“ stand noch mit drauf. Also kann man sich ja vorstellen wie alt das schon sein muss. Beim Lesen musste ich ehrlich gesagt teilweise ein bisschen schmunzeln. Das Frühstück wird mit jeder Einzelheit aufgezählt, und am Ende steht, dass es „verabreicht“ wird. Ein Wort, dass man in diesem Zusammenhang heute wohl nicht mehr in ein Hotelprospekt schreiben würde. Preise sind da noch mit „Reichsmark“ deklariert und Buchungen gehen ganz klar per Telegramm und Telephon „Sölden Nr. 17“ (Dauerverbindung). Dass es fließendes kaltes und sogar warmes Wasser gibt, ist zu dieser Zeit wohl eher noch eine Seltenheit. Aber auch das gab´s bereits in der Pension Alpenfriede.
Von der Pension über den Berggasthof zum Hotel
Das Hotelprospekt beiseitegelegt, damit bin ich durch. Da fällt mir ein Briefumschlag in die Hände. Eine kleine, zusammengefaltete DIN A5 Seite, noch mit der Schreibmaschine abgetippt, dieses Mal vom „Berggasthof Alpenfriede“. Das Datum ist der 08. September 1953. Da wird den Gästen noch „bestens“ für die Anfrage gedankt und die „werte“ Anfrage mit „w.“ abgekürzt. Und zum Ende hin begrüsst man die Gäste hochachtungsvoll. Da merkt man erst mal wieder wie sich die Zeiten doch ändern. Und wer jetzt, so wie ich, auf den Geschmack gekommen ist und mehr von der damaligen Zeit im Alpenfriede oder auch die Geschichte der Lengler´s wissen will, sollte uns mal einen Besuch abstatten und den Gustl ein bisschen ausfragen. Anfragen für den Urlaub nehmen wir mittlerweile auch gerne per E- Mail oder Telefon an. Das Telegramm haben wir nämlich schon abgeschafft 😊