Jetzt bin ich wohl an der Reihe
Darf ich schon Geschichten von früher erzählen? Tja, gute Frage? War ich doch bisher immer diejenigen die die Frage stellte: „Erzähl mir mal einen Schwank aus deiner Jugend“ Anscheinend vergeht die Zeit dann doch schneller als geglaubt. Jedenfalls stehe ich jetzt auf der Seite der Erzählenden. Na bravo, einen Schwank aus meiner Jugend?! Wer mich kennt, weiß ja, dass ich gerne und viel rede und erzähle. Also läuft das jetzt immer so, dass meine Zuhörer immer sagen: He, das musst du aufschreiben! Sonst vergisst du das irgendwann. Ich komm mir schon vor als wäre ich Gustl. Zu dem sagen wir das auch immer. Daraufhin hat er dann übrigens die Lausbua G’schichten und seine Erinnerungen aus der Schulzeit und und und zu Papier gebracht. Das hat sich ja in jedem Fall gelohnt. Unterhaltung in schwarz/weiß Kopfkino.
Also dann, was könnte ich euch von früher erzählen. Ich erklär ja immer, dass Saison arbeiten „früher“ – da haben wir schon das gemeine Wort, das einen alt werden lässt 🙂 – anders war. Ja, früher war eben alles anders, wer hat davon noch nicht gehört.
Hochsölden schwarz/weiß
Arbeiten macht Spaß
Heute möchte ich euch jedenfalls ein wenig von unserem „Arbeitsalltag“ erzählen. Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen 🙂
Für alle diejenigen die es nicht wissen, ich habe vor 14 Jahren meine erste Saison im Alpenfriede absolviert und ganz ehrlich, seitdem hat sich einfach alles verändert. Wir waren damals ein sehr junges Team, alle ungelernt aber zumindest motiviert. Vom alten Team, gab es damals im Service Andre und Michael, unser Bar- und Verkaufsteam, den Herrn Schlemmer Frank (dürfte bekannt sein) als Stationskellner, Gerhard als Küchenchef, Majda als Küchenhilfe, Hausdrache und Ersatzmama in Einem, aber das war´s dann auch schon. Also mehr Ansprechpartner gab´s da nicht. Als kleiner Insider, auch Gregor hatte damals seine erste Saison im Hotel und wie „jeder“ weiß, verbindet uns mittlerweile mehr als nur die Arbeit. Da wären z.B. Kind und Kind, Haus, Geld, Schulden, Auto etc.
Gregor, Lilly, Emma & Martina
Und so sah meine Arbeitswelt aus
Ich jedenfalls kann mich nicht beklagen. Mein Arbeitstag begann mindestens 6xtäglich um 8:00 Uhr morgens zum Frühdienst an der Rezeption. Eingelernt wurde ich damals von Herrn Lengler Gustav höchst persönlich. Ja ihr habt richtig gehört. Übrigens hatte Gustl vor 14 Jahren noch eine 6 Tage Woche. Nur der Sonntag war ihm heilig. Nach üblichem Check in und Check out, ein wenig Korrespondenz hier und Gäste Fragen da, war um halb Zwölf schon wieder Mittagspause. Liegen gebliebenes bis 13:00 erledigen und dann ab in die Pause. Wer, Wo und Wann gemeinsam auf die Ski Piste geht, wurde längst beim Mittag essen geklärt, also dann schnell umziehen und ab auf die Piste. Punkt 15:30 Treffpunkt für alle auf dem Rotkogeljoch. Zumindest einen Glühwein haben wir uns verdient – wenn es nur dabei geblieben wäre 🙂 Die letzte Abfahrt mit etwas über 0,5 Promille zurück ins Hotel um 16:30, duschen, ein kleines Nickerchen und geschniegelt und gestriegelt um 18:00 zum Dienstbeginn. Mein Wirkungsbereich und Aufgabengebiet war abends immer im Restaurant bzw. genauer gesagt an der Hotelbar. Ich durfte die gute Schule von unserem Andre besuchen, er hatte mich damals in die Getränke und Spirituosenkunde eingelernt. Danach ein bisschen Gläser und Besteck polieren und sortieren und dann ein schönes Feierabend Bierchen trinken. Ab ins Bett, denn ein Tag hat nur 24 Stunden … leider
Fortsetzung folgt!
Rezeption im Alpenfriede