Nachhaltigkeit im Tourismus Teil 2
Was können „wir“ tun?
Als Hotel bzw. als Gastgeber lässt sich diese Frage einerseits ganz einfach mit „Sehr viel“ beantworten und andererseits müssen wir gestehen und sagen „wir könnten mehr, aber mühsam ernährt sich eben das Eichhörnchen. Das Problem sind nicht die Ideen oder Möglichkeiten sondern um es kurz und knapp auf den Punkt zu bringen: Der Gast! Nicht persönlich nehmen 😉
Entbehrung im Urlaub?
Das ist auch nicht böse gemeint, aber mal ganz ehrlich, das passt irgendwie nicht zusammen, oder? Wer spart und freut sich dann wochenlang auf seinen wohlverdienten Urlaub, nur um sich dann in Verzicht zu üben? Denn genau das ist es. Verzichte auf einige wenige „Luxusgüter“ – gerade im kulinarischen Bereich – und tu damit etwas Gutes für unsere Welt. Zu Hause mag das klappen und auch Sinn machen. So ist es schließlich mit allem im Leben. Damit ein Projekt Früchte trägt, muss man stets und ständig daran arbeiten. Das ist wie beim Abnehmen. Es spielt keine Rolle was ich am Heilig Abend esse oder ob ich im Italienurlaub meine Pizza nach 20:00 Uhr esse. Zu Hause muss ich mich konsequent an meine Regeln halten, um Erfolg zu haben. Genau hier ist die Wurzel des Problems. Urlaub ist nicht zu Hause und Urlaub ist wie das Festessen an Ostern, es ist eine Ausnahme! Ich versuche zu Hause auch nach einigen Regeln zu leben um so mehr Acht auf meine Umwelt zu geben. Das beginnt schon beim Einkauf im Supermarkt an der Obsttheke. Saisonal lautet hier das Motto. Auf den Essenstisch kommt nur selten Fleisch und Wurst und wenn dann doch, dann vom Bauern um die Ecke. Kostet zwar mehr, aber teuer wird’s ja nur, wenn ich oft und viel Fleisch esse. Also genug von mir, es geht um den Tourismus. Aber ich glaube das Problem ist klar. Oder lasst ihr euch eine ungenügende Auswahl von Obst beim Frühstücksbuffet mit mehr Verständnis für die Umwelt erklären. Der Ärger darüber wäre bestimmt groß.
Das Problem liegt also auf der Hand
Urlaub ist nicht die richtige Zeit für Verzicht. Die Hotellerie kann also nur dort umweltbewusst handeln, wo der Gast es nicht unbedingt sieht oder merkt. Ein Beispiel hierfür wäre die hausinterne Energiepolitik. Photovoltaik, Solar ersetzen oder senken zumindest den Verbrauch von Heizöl. Wir versuchen mehr Produkte aus der Nähe zu kaufen, wobei wir hier auch aus qualtitätsgründen gerade beim Fleisch eigentlich viel auf Regionalität Wert gelegt haben und auch weiterhin legen werden. Das berühmte Steak aus Argentinien soll „verbannt“ werden. Zucht bzw. Überzüchtung, der weite Transport, die Verwendung von pharmazeutischen Hilfsmitteln, etc. muss mitunter Grund genug sein, hier auf die umwelt- und tierverträglichen Alternativen zurück zugreifen. Das Thema Wareneinsatz ist natürlich schon wichtig, aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass Qualität durchaus seinen Preis haben darf und hier auch schon ein wichtiges und breites Umdenken beim Gast stattgefunden hat. Neben dem Ökologischen Aspekt gibt es ja auch noch den sozialen Aspekt. Die Berücksichtigung der Interessen der ortsansässigen Bevölkerung, die Einbindung regionaler Firmen und Produzenten, die Schaffung von guten Arbeitsbedingungen und Qualifikation des Personals. Kleine Beispiele gibt es viele, aber es ist noch ein langes Stück Arbeit. Viele Gleichgesinnte, Aufklärung, ein stetiger Informationsaustausch zwischen Mitstreitern und Gästen und eine offene Kommunikation mit allen Beteiligten ist nötig um aus unserer Welt einen innovativen, wirtschaftlich erfolgreichen und gesunden Lebensraum zu schaffen.