Wie fing alles an?

Bei uns im Alpenfriede stehen sie an der Rezeption. Auch in Sölden sind sie überall zu finden. Oder zu Hause am Kühlschrank. Ein Bild auf der Vorderseite, auf der Rückseite ein Adressfeld und viel Platz für Kreativität.  Die guten alten Postkarten. Einfach eine schöne Sache um die Lieben daheim ein lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Doch wie fing alles an? Korrespondenskarten wurden sie damals genannt und dienten lediglich zum Austausch. Auch die schönen bunten Bilder gab es im Jahr 1870 noch nicht. Zuerst verkaufte nur die Post Glückwunsch- und Ansichtskarten, bis 1872 der Münchner Ludwig Zrenner Ansichtskarten in Massenproduktion herstelle. So war auf einer seiner Postkarten ein Bild des Münchner Oktoberfest mit dem Spruch „Gruß vom Oktoberfest“ zu sehen. Bis zum Ersten Weltkrieg verschickte man Postkarten nur um von Ausflügen und Urlauben zu berichten. Auch zum Jahreswechsel oder zum Geburtstag gab es die bedruckten Karten. Danach schickten die Soldaten sie auch als Feldpost nach Hause.

Postkarte von früher

Postkarten-Boom

Den Boom erlebten die Postkarten aber erst 1896, da die Karten nun auch farbig bedruckt werden konnten. Auch die stetig wachsenden Touristen-Zahlen trugen dazu bei. Doch heute kauft man Postkarten nicht nur, um Grüße aus fernen Ländern oder aus dem wunderschönen Skiurlaub im Alpenfriede zu berichten. Mittlerweile hat die gute alte Postkarte ausgedient. So schickt man ein Foto mit den Bergen oder der Skipiste (aufgenommen natürlich bei schönstem Sonnenschein auf unserer Sonnenterrasse) im Hintergrund schnell und umsonst per WhatsApp an die Lieben. Oder per Postkarten-App. Ganz einfach, sehr persönlich aber eben nur digital, für den Kühlschrank nicht unbedingt tauglich.

Kein Postamt in Hochsölden?

Falls ihr einmal Urlaub in der Antarktis machen solltet, solltet ihr wissen, dass die Postkarte erst in ca. 53 Tagen bei euren Lieben ankommt, dort gibt es auch nur ein Postamt. Das gibt es hier im Alpenfriede nicht. Hochsölden hat zwar kein Postamt, aber der Briefträger kommt von montags bis freitags und bringt eure selbstgeschriebene Karte sicher und schnell zu den Daheimgebliebenen. Also fragt beim nächsten Aufenthalt gerne an der Rezeption nach, wir haben sogar Ignaz-Briefmarken 🙂

Postkartenständer an unserer Rezeption

Gustl in ‚Erzähl-Laune‘

Ja unser Gustl. Es war wohl mal wieder Zeit für eine Geschichte. Gustl fängt oft einfach an drauf los zu reden und erzählt diese und jene Anekdote von früher. Da kommt er schon mal von einer Geschichte zur anderen. Tja und so saßen Martina und Gustl eben bei uns abends im Restaurant am Haustisch. Nachdem Gustl seine zauberhafte Anekdote von der einstigen Hochzeitsnacht im Alpenfriede zu Ende erzählt hat, hat Martina sofort angemerkt, dass er uns die Geschichte doch bitte aufschreiben soll. Und so setzte sich Gustl also am nächsten Tag im Büro vor den Computer und schrieb für uns, unseren Blog und euch alles nieder. Manchmal frage ich mich allmählich schon, was wir bloß ohne Gustl und seine Erzählungen machen würden. Immer wieder amüsant und unterhaltsam.

Zur Hochzeitsnacht ins Alpenfriede

Urlaub im Alpenfriede

Unser Haus war voll belegt und ein Ehepaar wollte aber noch einen Tag verlängern. Es war wie meist bei solchen Ereignissen ein Samstag, also ein größerer Gäste-Wechseltag bei uns im Haus. Wir machten das Ehepaar zwar darauf aufmerksam, dass wenn alle Anreisen ankommen würden, sie mit einer ‚Not-Liege‘ zufrieden sein müssten, aber falls jemand ausfallen würde, natürlich deren Zimmer bekommen könnten. Und wirklich gegen 20 Uhr fehlten noch Gäste. Wir gaben also das Zimmer für eine Nacht an das besagte Ehepaar ab. Doch gegen 22 Uhr reiste ein junges Paar an und erklärte uns, dass sie mit Ketten montieren derart Schwierigkeiten hatten und von unterwegs nicht mehr telefonieren konnten, da es Handys zu der damaligen Zeit noch nicht gab. Wir erklärten Ihnen, dass wir das Zimmer für eine Nacht abgegeben haben, weil wir dazu berechtigt waren, wenn bis 18 Uhr keine entsprechende Information eingelangt ist.

Flitterwochen im Hotel Alpenfriede

Die Hochzeitsnacht im Alpenfriede

Das junge Paar nahm das widerspruchslos zur Kenntnis und wir betteten sie mit Kissen und Zudecke auf Polsterbänke im damaligen Aufenthaltsraum. Am nächsten Morgen fragte ich sie, ob sie gut geschlafen hätten, was sie bejahten. Sie hätten zwar tadellos geschlafen, aber diese Nacht würden sie wohl ihr Leben lang nicht vergessen. Als ich fragte warum? Erklärten sie „es war unsere Hochzeitsnacht.“

Es war zwar nicht die Honeymoon-Suite, aber wohl wirklich eine unvergessliche und einzigartige Hochzeitsnacht. Nicht jedes frisch vermählte Pärchen hat einen solch abenteuerlichen Start in die Ehe. Aber diese Geschichte werden sie wohl auch gerne eines Tages dann ihren Enkelkindern erzählen. 😉