Butter zum Tee oder Butter aufs Brot?
Was nun?
Ja wir Österreicher haben schon hin und wieder so unsere Eigenheiten. Insbesondere wenn es um sprachliche oder regionale feine Unterschiede geht.
So kam erst kürzlich bei uns am Haustisch von Simon die Frage auf: Warum heißt unsere Frühstücksbutter denn Teebutter? Tja, gute Frage! In allen Gesichtern bildet sich ein großes Fragezeichen und somit war klar: Wir müssen mal im Internet recherchieren.
Also dann, aller guten Dinge sind 3
Wir schreiben das Jahr 1904: Das britische Königshaus bezieht seine Butter aus dem österreichischen Schärding. Mit der Butter wird für den wohl bekannten 5 Uhr Tee ein feines Teegebäck hergestellt und voila: da haben wir sie schon, die Teebutter
Wir reisen zurück ins Jahr 1895: in der ehem. Österreichischen Monarchie bezieht der Kaiserhof seine Butter von den besten Milchbauern in Schlesien. Hier der bekannteste Ort: TEschen .. und da sind wir auch schon wieder beim Namen: TEschener Erzherzogliche Butter oder kurz TEE Butter
Jetzt noch eine wissenschaftliche Erklärung: Jedem ist wahrscheinlich der Ausdruck Lebensmittelkodex ein Begriff. Seit der Zeit als Österreich noch Österreich-Ungarn war, werden bei Butter verschiedene Qualitätsstufen unterschieden. „unsere“ Teebutter ist in diesem Fall die höchste Güteklasse. Für die Herstellung darf nur Milch oder Milchrahm (=fetthaltige Phase der Milch) verwendet werden und Sie schmeckt entweder mild- säuerlich als Sauerrahmbutter oder hat einen feinen Obersgeschmack wenn es sich um Süßrahmbutter handelt. Danach folgt die Tafelbutter, hier können schon leichte Geruchs- und Geschmacksfehler auftreten und die letzte Klasse ist die Kochbutter, die wie der Name schon sagt, nur zum Kochen oder zur Herstellung von Butterschmalz verwendet wird.
Und was ist mit der Butter von der Alm?
Also in diesem Fall ist das eigentlich ganz einfach: Almbutter ist auch nur Butter, oder besser gesagt Teebutter. Allerdings mit dem feinen Unterschied, dass oft genauer fest gelegt oder angegeben ist, wo die Kuh gegrast hat. Ansonsten sind die Bezeichnungen wie Fasslbutter, Bauernbutter, Frühstücksbutter, Grasbutter, Landbutter, Sommerbutter, Sennereibutter oder Heubutter keine besonderen Qualitätskriterien.
Also dann, Brot aufs Butter und eine Tasse Tee dazu. Am besten um genau 5 Uhr! Obwohl das bei uns ja eigentlich die“ Marende“ ist (zw. 4 und 5 Uhr am Nachmittag) und wir dazu meist Wein oder Bier trinken oder wem das zu spät ist, der kriegt sein Butterbrot zum „neunerlen“ (um 9 Uhr). Dann aber mit Tee J
Aber vielleicht ein andermal mehr dazu!