Gustl seine Schulzeit
Gustl, erzähl doch mal
Von Gustl seinem abenteuerlichen Schulweg, den Trampelpfad entlang habe ich euch ja schon mal erzählt. Meine Neugierde war damit noch nicht gestillt und natürlich musste ich Gustl auch danach fragen, wie es denn bei ihm früher in der Schule war als er noch ein kleiner Bub war. Und so wie wir Gustl alle kennen, hat er natürlich gleich angefangen zu erzählen als gäbe es keinen Morgen mehr. Ich musste Gustl nochmal stoppen, denn ich brauchte Stift und Papier, um mir Notizen machen zu können und dann ging es auch schon los mit der nächsten Erzählstunde von unserem allseits bekannten Senior Chef, Gustav Lengler.
Lange Schultage
Die Schule in Sölden ist heute noch die gleiche wie auch damals schon und befindet sich kurz oberhalb der Dorfkirche. Etwa um die 25/26 Schüler waren in seiner Klasse, relativ viel für die damalige Zeit. Schule war immer von Montag bis Samstag, allerdings war die Schule mittwochs und samstags schon um Mittag aus. Mehr Zeit für Kühe hüten und Blödsinn treiben. Das tat Gustl schließlich gerne. Um 16 Uhr war die Schule aus. Zwar war Mittagspause immer zwischen 12 Uhr und 14 Uhr, in der es die gute alte Jause zum Mittag gab, dennoch waren es lange Schultage.
Lange Ohren und trotzdem kein Gehör
Fächer waren es so ziemlich die gleichen wie auch heute noch. Rechnen, Lesen, Naturkunde und Schön Schreiben waren die Hauptfächer. Religion allerdings war grundlegend und wer keine 1 in Religion hatte, konnte gleich einpacken. Die Begeisterung für Schule hielt sich auch zu Gustls Schulzeiten demnach in Grenzen. Nicht jedoch, weil man keine Lust hatte, nein, weil es schlichtweg sehr streng war. Wer nicht hören wollte, geschwätzt hat oder die Hausaufgaben nicht ordentlich gemacht hat, der wurde bei den Ohren genommen oder es gab Schläge mit dem Stock auf die Hände. Nachsitzen mussten sie auch regelmäßig. Wer nicht hören will, muss fühlen. Tja, war früher alles besser? Nicht unbedingt, es war aber auch nicht immer schlechter, es war einfach anders.