Gustls Weggefährten
Das Leben auf dem Berg
Nicht nur das Leben zur damaligen Zeit, auch das Leben auf dem Berg ist für viele kaum vorstellbar. Der Fortschritt der Zeit hat auch am Berg nicht Halt gemacht. Hochsölden von heute ist kaum noch ein Vergleich zu der Zeit als Gustl noch ein kleiner Bub war. Die Geschichten, die Gustl uns dann immer wieder erzählt, sind Gold wert.
Heute gibt es Kindermädchen und Au-Pairs. Damals gab es Hunde, die ständige Wegbegleiter waren und immer auf die Kinder aufpassten. Genau dies tat auch Wodan, einer von Gustls Hunden, der nur selten von seiner Seite wich.
Wodan, Gustls treuer Wegbegleiter und Aufpasser
Wodan war ein Mischling aus Rottweiler und Bernhardiner. Er war ein schöner Hund, sehr kräftig und sehr groß. Sobald Wodan sich auf die Hinterfüße stellte, überragte er kopfmäßig meinen Vater. Wenn dieser von Sölden kommend von Wodan gewittert wurde, lief er ihm entgegen und bei der stürmischen Begrüßung musste sich mein Vater stets gegen einen Stadel oder Ähnliches lehnen, damit er nicht umgeworfen wurde. Es war damals Kriegszeit und meine Mutter die meiste Zeit alleine, mit noch einer weiblichen Hilfe, im Hause tätig und kaum Zeit für mich erübrigen konnte. In den Wintermonaten, wo die meiste Arbeit anfiel, kam ich deshalb nach Sölden zu meiner Tante. Während der Sommermonate war aber Wodan für mich zuständig und mein treuer Begleiter und Aufpasser.
Der Sturz in den Bach und die Schafe
Auf einer meiner kleinen Wanderungen fiel ich in den kleinen Bach, welcher zwischen Haus Maria und den Hotels verläuft. Wodan zog mich natürlich am Hosenboden wieder heraus und brachte mich pitschnass nach Hause. Leider konnte Wodan die Schafe nicht leiden und tötete welche, wenn er sie erwischte, sodass meine Mutter ihn verkaufen musste, was für mich ein Riesendrama war und viele Tränen kostete. Von Wodan und mir gibt es etliche Fotos und Erinnerungen, an die ich heute noch gerne zurückdenke.