Ein größeres Bauvorhaben
Bauen in Hochsölden
Jeder, der schon mal in Hochsölden gewesen ist, weiß wie die Rahmenbedingungen zum Bauen aussehen. Nicht gerade rosig. Es ist alles andere als einfach. Es mag zwar heutzutage etwas einfacher geworden sein, da Hochsölden ganz anders zugänglich geworden ist als zu früheren Zeiten und doch bleibt es im immer spannend. Es geht ja aber nichts über Herausforderungen. Und das haben sich Gustl und sein damaliger Freund auch gedacht. Warum nicht ein Haus bauen? Die Geschichte von Gustl und einem Bau eines Hauses fängt mit Kühe hüten an. Aber wie junge Buben nun mal sind, schließlich hatte auch Gustl als Junge seinen Ruf zu verteidigen, kommen sie nur auf dumme Gedanken. Ohne Zögern und ohne wenn und aber wird das nächste Abenteuer gestartet. Tja, so war Kind sein in Hochsölden. Gustl und seine Geschichten.
Gustl, ein Freund und ein Unterstand
Mein Freund und ich, damals ca. 10 Jahre alt, mussten die Kühe unserer Großeltern hüten. Das geschah auf der so genannten Hainbacher -Ötze, das ist das Gebiet oberhalb des heutigen Gigijoch-Restaurants bis hinauf zur Rotkogelhütte. Uns wurde gesagt, dass da oben eine Hütte steht, die wir im Falle eines Regens, oder Gewitters, als Unterstand nützen können. Wir stellten uns darunter natürlich eine Art Haus vor, brachen aber in Staunen und Lachanfälle aus, als wir sie das erste Mal zu Gesicht bekamen. Es waren auf drei Seiten ca. 1.5 m hoch, lose, aufgeschichtete Steine mit Brettern als Dach darauf. Unternehmungslustig wie wir waren planten wir sofort daraus eine richtige Hütte zu bauen. Uns fehlten dazu aber die richtigen Werkzeuge.
Mauerkellen und Fäustel
Nun wurde zur gleichen Zeit, ein Anbau beim Hotel Hochsölden getätigt. In der Mittagspause, als die dort beschäftigten Maurer zum Essen gingen, stahlen wir ihnen die Maurerkellen und Fäustel, um unseren Plan in die Tat umsetzen zu können. Man stelle sich das Erstaunen der Arbeiter vor, als sie nach der Mittagspause, ihre Habseligkeiten nicht mehr vor fanden und ihre Arbeit nicht mehr fortsetzen konnten.
Ohne Werkzeug kein Haus
Da aber weit und breit keine anderen Lauser existierten, war es eine kurze Rechnung, wer für die Tat in Frage gekommen ist. Bereits eine Stunde später waren wir unsere, mit Mühe eroberten Werkzeuge wieder los und die Hütte musste bleiben, wie wir sie vorgefunden haben. Weil wir erklärten, was wir vorhatten ist uns außer ordentlich Schimpfe und ermahnenden Worten nichts Ernsthaftes geschehen.